Filmkritik: Mission: Impossible - Rogue Nation

Ethan Hunt (Tom Cruise) hat es schon nicht leicht: Seit fast 20 Jahren jagt und bekämpft er das Böse im Rahmen seiner Tätigkeit beim Geheimdienst IMF, der für unmögliche Missionen (daher der Name Impossible Missions Force) zuständig ist. Und nachdem er mehrfach die Welt gerettet hat stellt sich in seinem fünften Kinoeinsatz heraus, dass der IMF unterwandert wurde und das sogenannte Syndikat nun Hunt und sein Team zu Gejagten macht. Und das macht den Plot von Mission: Impossible - Rogue Nation so spannend und abwechslungsreich: Hunt und sein Team eilen von Ort zu Ort über die ganze Welt verstreut. In bester James Bond - Manier wird hier ein Land für Land zu einem heiklen Schauplatz exzellenter Acion und Verfolgungsjagden.


Der Film beginnt mit einer Szene, über die schon seit Monaten berichtet wird - und die man eigentlich als Klimax am Filmende erwartet hätte: Hunt will in ein großes Frachtflugzeug gelangen, doch die Bordtür ist schon verschlossen. Während sein Teamkollege Benji, seit Teil 3 der Serie Hunts äußerst lustiger Teamkollege und gespielt von Simon Pegg, fieberhaft versucht, für Hunt die Tür aus der Ferne zu öffnen, startet das Flugzeug und hebt mit Hunt ab - der sich mit bloßen Händen am Flugzeug festhält. Tom Cruise, mit 53 Jahren auch kein junger Hüpfer mehr, hat nach seinem spektakulären Auftritt am Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, in Mission: Impossible - Ghost Protokoll schon bewiesen, dass er auf handgemachte, spektakuläre Szenarien steht, und das funktioniert auch hier wieder wunderbar. Der Wow-Effekt setzt sofort ein - und bleibt, wenn auch nicht auf diesem extremen Level, fortwährend bestehen. Ob die großartige Oper-Sequenz in Wien oder die unglaublich gute Verfolgungsjagd durch die engen Gassen Casablancas (mit dem Auto) und anschließend außerhalb der Stadtmauern auf dem Motorrad - Christopher McQuarrie versteht es, den Adrenalinpegel hoch zu halten und seinen Hauptdarsteller in unangenehme Situationen zu bringen. Das ist vor allem gegen Ende noch mal der Fall, wenn Cruise alias Hunt minutenlang in einem Wassertank die Luft anhalten muss.

Von Cruise abgesehen überzeugen vor allem die Schwedin Rebecca Ferguson als taffe, knallharte Doppelagentin sowie Simon Pegg als bereits erwähnter Schusselkollege, dem hier noch einmal mehr Screentime gewährt wird als im Vorgänger. Ving Rhames als Team-Mitglied erster Stunde sowie Jeremy Renner ergänzen den illustren Cast, dem man den Spaß am Dreh sichtlich ansieht. Überhaupt ist der Film trotz deutlich mehr als zweistündiger Spielzeit überaus unterhaltsam, frisch und kurzweilig. Viel Humor sorgt für den perfekten Ausgleich zwischen den (wirklich guten, wenn auch teilweise sehr schnell geschnittenen) Actionsequenzen, während das Ende direkt wieder Lust auf den nächsten Teil macht - der schon angekündigt wurde und voraussichtlich 2017 die Kinos erobern wird.

★★★★☆


Originaltitel: Mission: Impossible - Rogue Nation

Regie: Christopher McQuarrie
Drehbuch: Christopher McQuarrie
Story: Christopher McQuarrie & Drew Pearce
Kamera: Robert Elswit
Schnitt: Eddie Hamilton
Musik: Joe Kraemer

Darsteller:
Tom Cruise ... Ethan Hunt
Simon Pegg ... Benji Dunn
Jeremy Renner ... William Brandt
Rebecca Ferguson ... Ilsa Faust
Ving Rhames ... Luther Stickell
Sean Harris ... Solomon Lane
Simon McBurney ... Atlee
Tom Hollander ... Premierminister
Alec Baldwin ... Alan Hunley


USA 2015, 131 Min.
Paramount Pictures / Skydance Productions / Bad Robot
Kinostart: 6. August 2015
FSK 12

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